Überführung
Die Überführung eines Tiny Houses kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem, ob man mit einer Wechselbrücke oder einem Anhänger reist. Dementsprechend behandeln wir hier auch beide Fälle separat.
Anhänger
Bevor man seinen Tiny House Anhänger vom Gelände ziehen kann, sind ein paar Dinge bezüglich der Straßenverkehrstauglichkeit zu prüfen. Darunter fallen ein Lichtertest, das Wiegen und gegebenenfalls Anpassen der Stützlast, sowie das Ermitteln der Gesamtlast.
Bei der Wahl des Zugwagens ist darauf zu achten, dass das Gesamtgewicht des Anhängers gezogen werden kann. Im Falle eines Überhangs am Bug des Hauses kann es sein, dass ein sehr hohes Auto, wie z.B. ein Sprinter, in engen Kurven mit dem Haus kollidiert. Dieses ist Szenario im Voraus zu prüfen, und das Zugfahrzeug dementsprechend anzupassen.
Auf der Fahrt empfiehlt es sich, ein LKW-Navigationsgerät zu verwenden. So kann man davon ausgehen, dass der gesamte Fahrtweg auch mit dem Tiny House befahrbar ist. Eine App wie Sygic Truck & Caravan GPS Navigation kann hier zum Beispiel sehr hilfreich sein.
Bereits vor der Fahrt sollte man sich über grobe Windgeschwindigkeiten entlang der Strecke informieren. Man will, soweit möglich, Stürme vermeiden, denn diese können die Fahrt erheblich schwieriger gestalten. Dazu ist es hilfreich seine Fahrt so zu planen, dass man nicht bei Nacht fahren muss. Besonders, wenn man das erste Mal ein Tiny House zieht. Der Anhänger hat zwar eine Beleuchtung, wird also von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen, aber er wird nicht selbst beleuchtet. Dadurch ist er im Rückspiegel schlechter sichtbar, und die Umrisse schlechter einschätzbar.
Checkliste
Um bei der Auslieferung eines Anhängers nichts zu vergessen, haben wir eine Checkliste erstellt.
Checkliste Auslieferung
Chassis
☐ Schrauben angezogen, 1. Räder – M12 – 8.8 – 90Nm
Schrauben anziehen, Längs-, an Quertraverse M8 – A2 70 – 5Nm
Muttern anziehen,Quertraverse an Schraube M8 – A2 70 – 5Nm
☐ Schrauben angezogen, 2. Achsen an Längstraverse – M12 – 8.8 – 93Nm
☐ Schrauben angezogen, 3. Zugeinrichtung an Zugholm – M12 – 8.8 – 93Nm
☐ Schrauben angezogen, 4. Zugholm an Zugholm-Aufnahme – M12 – 8.8 – 93Nm
☐ Schrauben angezogen, 5. Zugholm an Quertraverse – M12 – 8.8 – 93Nm
☐ Schrauben angezogen, 6. Kurbelstützen-Adapter – M12 – 8.8 – 93Nm
☐ Auflaufbremsen geprüft
☐ Lichtertest durchgeführt
Ständerwerk
☐ Schrauben anziehen, Rahmen an Ständerwerk M8– A2 70– 5Nm
☐ Flügelmutter anziehen, Ständerwerk an Schraube M8– A2 70– 5NM
Haus
☐ Türen abgeschlossen
☐ Ladungssicherung im Haus vorgenommen
☐ Stützlast korrekt
☐ Gesamtgewicht ermittelt
☐ Schlüssel vorhanden
Wechselbrücke
Der Transport einer Wechselbrücke gestaltet sich anders als der eines Anhängers, da Wechselbrücken selbst keine Fahrzeuge sind. Es wird immer ein Tieflader benötigt, welcher die Wechselbrücke von einem Ort zum anderen transportiert. Um die Wechselbrücke auf dem Tieflader zu platzieren, muss ein Kran engagiert werden. In den meisten Fällen muss ein weiterer Kran zum Zielstandort bestellt werden, welcher die Wechselbrücke wieder vom Tieflader hebt. In manchen Fällen kann das Auf- und Abladen auch durch einen oder mehrere Stapler erfolgen.
Bevor die Wechselbrücke verladen werden kann, sind ein paar Fragen zu beantworten.
- Wie wird die Wechselbrücke angehoben? Mit Gurten, oder Ketten, oder auf eine ganz andere Weise? → benötigte Hilfsmittel wie Ketten, Spreiztraversen oder H-Traversen müssen bei dem Kranunternehmen angefragt und gegebenenfalls dazu bestellt werden.
- Wo werden die Ketten/Gurte/etc. angebracht? Müssen Zwingen oder Traversen am Haus befestigt werden? → es ist wichtig dafür zu sorgen, dass alle Hilfsmittel zum Verladen vorhanden sind, und dass diese auch beim Abladen wieder vor Ort sind.
Nun muss die Ladung ordnungsgemäß gesichert werden, und dabei auf den Schutz der Fassade und des Dachs geachtet werden.