Fundament

Terrassenfundament

Was ist ein Terrassenfundament?

Terrassenfundamente vereinen gleich zwei Nutzen in einem. So hat man neben einer praktischen, stabilen Terrasse die nützliche Nebenwirkung der Lastweiterleitung und des Hebels durch das Eigengewicht der Terrasse, was der Standfestigkeit des gesamten Hauses zugutekommt.

Wie funktioniert die Lastweiterleitung?

Die Quertraversen, auf denen die Terrassenunterkonstruktion befestigt wird, sind C-Profile aus Stahl. Diese greifen in die Quertraversen des Chassis unserer Tiny Häuser, sodass sie als eine Art verlängerten Tragarm dienen.

Wirken nun Kräfte wie starke Seitenwinde auf das Haus, bietet die Terrasse genügend Gegengewicht, und leitet die, auf das Haus wirkende Kraft über die Stahlträger, ausgesteift durch die darauf befestigte Terrassenkonstruktion, über Stützen weiter in den Boden.

Somit ist das Haus gegen Kippen gesichert.

Aufbau der Unterkonstruktion

Zuerst werden die Stahltraversen der Terrasse mit den Quertraversen des Hauses verbolzt. Am Ende einer jeden Stahltraverse ist eine ausfahrbare Stütze befestigt. Diese werden im nächsten Schritt zum Nivellieren verwendet. Überprüft wird die Rechtwinkligkeit der Traversen, indem man die Diagonale der Terrasse, sowie die Abstände der Träger zueinander misst.

Ist die Position aller Stahlträger sicher, werden sie fixiert, indem man sie mit Brettern verbindet und diese dann festzwingt.

Jetzt kommt man zum nächsten Schritt im Bau der Unterkonstruktion.

Hölzer aus Fichte werden über 2 bis 3 Traversen gelegt, und anschließend mit Schrauben von unten durch das C-Profil befestigt.

Dafür wird im Voraus ausgemessen, wo sich die Hölzer auf den Traversen befinden, und Löcher für die Schrauben vorgebohrt.

 Der Abstand der Hölzer beträgt hierbei immer ca. 400 mm. Somit bestimmt die Breite der Terrasse die Anzahl der, für die Unterkonstruktion verwendeten Hölzer.

Bevor die Terrassendielen nun auf die Unterkonstruktion geschraubt werden können, muss ein Abdeckband für Terrassen auf die Hölzer geklebt werden. Es ist UV-resistent und schützt die Unterkonstruktion gegen schädliche Umwelteinflüsse.

Bau des sichtbaren Teils der Terrasse

Quer zur Unterkonstruktion wird die Terrasse nun mit Terrassendielen aus Lärche bestückt.

Lärchenholz ist sehr hart und seine Harze sind wasserabweisend. Es ist daher besonders wetterfest und das Holz verwittert in einem edlen Silbergrau. Durch regelmäßiges Ölen bleibt die ursprüngliche Farbe allerdings länger erhalten.

Die Dielen werden mit Terrassenschrauben an dem Holz der Unterkonstruktion befestigt.

Für wen ist ein Terrassenfundament geeignet?

Du hast dich dazu entschieden, dass dein Tiny House für längere Zeit auf demselben Stellplatz bleibt? Du wünschst dir eine große Terrasse, um den Wohnraum ins Freie hin zu erweitern? Dann triffst du mit einem Terrassenfundament (evtl. in Verbindung mit einem der anderen Fundamente) die richtige Wahl.

Zu bedenken bei dieser Art des Fundaments ist der relativ lange und aufwendige Auf- und Abbau. Hast du also vor, mit deinem Tiny House alle paar Monate woanders hinzuziehen, kann sich ein Terrassenfundament als durchaus unpraktisch erweisen.

 

Erdanker

Fundamentbodenvorbereitung

Der erste Schritt, bevor man Schraubfundamente, oder sogenannte Erdanker installieren kann, ist sicherzustellen, ob der Boden auch die nötigen Anforderungen erfüllt.

Dabei ist es wichtig, auf die Textur zu achten. Ist der Boden besonders sandig, ist von einem Schraubfundament abzuraten, da man dort schlecht die nötige Standfestigkeit erreichen kann. Dazu sollte man sich im Vorhinein informieren, dass sich keine Strom- oder Wasserleitungen im Boden befinden, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Ein freies, ebenerdiges Gelände mit ähnlicher Bodenbeschaffenheit ist wünschenswert.

Bodenvermessung

Im nächsten Schritt, der Vermessung des Bodens, werden die genauen Punkte ermittelt, in die die Schraubfundamente eingebracht werden. Bei diesem Schritt ist es besonders wichtig präzise zu arbeiten, denn obwohl in der Verbindung Haus-Fundament etwas Spiel möglich ist, erspart man sich durch Genauigkeit im Vermessen einiges an Ärger in kommenden Schritten.

Die gesetzten Punkte können nun mit Erdnägeln vorfixiert werden.

Aufbau Fundament

Jedes Fundament besteht aus einer dreieckigen Ankerplatte, durch die je drei Bodenanker in den Boden gestoßen werden. Das passiert mit einem Abbruchhammer mit Rammhaube oder einem Vorschlaghammer. Das Schlagen versichert eine Festigkeit, die beim Schrauben der Anker verloren gehen würde.

Die Ankerplatte sorgt für eine gleichmäßige Kraftaufnahme und eine einfache Befestigung des Hauses an den Fundamenten.

 Um die drei Bodenanker formt sich ein Erdkegel, welcher je nach Bodenbeschaffenheit und Tiefe der Anker in der Lage ist, eine Haltekraft von bis zu 8 Tonnen aufzuweisen.

Überprüfung der Verankerung/Standfestigkeit

Um zu überprüfen, welche Kraft maximal auf diesen Erdanker wirken kann, bevor besagter Punkt erreicht ist, gibt es Geräte, die Zugkraft in vertikaler Richtung simulieren und gleichzeitig messen. Beim sogenannten Lasttest wird mithilfe eines Dreibeins, welches an der Ankerplatte befestigt ist, und einer hydraulischen Pumpe die momentane Zugkraft gemessen, sowie die jeweils maximal erreichte Zugkraft festgehalten.

Wird eine bestimmte Anzahl an Kilonewton auf dem Messgerät nicht mehr überschritten, ist maximale Auslastung gegeben, und so überprüft, ob der Anker genügend Kraft auf sich nehmen kann, um die notwendige Standfestigkeit für das Haus nachzuweisen.

Befestigung Tiny House an den Schraubfundamenten

Um ein Tiny House mit solch Schraubfundamenten zu verbinden, wird eine M50 Gewindestange auf die Ankerplatte geschraubt. Dies klappt durch eine auf der Ankerplatte sitzende Mutter.

Durch ein am Chassis befestigtes L-Profil wird nun für jedes Fundament ein Loch gebohrt, durch das die Gewindestange passt. Die Stange wird anschließend mithilfe von Muttern und Unterlegscheiben gesichert.

Die Gewindestange erlaubt uns, das Haus nach Belieben aufzubocken und zu nivellieren.

Rückbau der Fundamente

Ein großer Vorteil dieser Fundamente ist, wie leicht sie wieder aus dem Boden zu bekommen sind: Steckschlüssel drauf, mit dem Schlagbohrer etwas lockern und dann einfach herausziehen.

Die Anker können häufig wieder verwendet werden, und sind leicht und einfach zu transportieren/lagern.

Beschwerungsfundament

Befestigungshilfe: Stahlfuß

Je Fundament verwendet man zwei bis vier Recyclingfußplatten. Rechnet man mit drei, heißt das circa 100 kg.

Zur Befestigung der Platten am Chassis hilft eine Art Stahlfuß. Dieser besteht aus einem Vierkantrohr, welches auf eine 20x20cm Bodenplatte geschweißt wird. Am oberen Ende des Profils befinden sich zwei 10 mm Bohrungen, wodurch später der Fuß mit dem Chassis verbolzt werden kann. Demzufolge werden eben solche Bohrungen auch am Chassis benötigt. Diese befinden sich an den Enden der Quertraversen, und werden so platziert, dass die Fundamente letzten Endes nicht über die Fassade des Hauses überstehen, sowie mit keinem anderen Fundament / Teil des Hauses kollidieren.

Die erste Platte wird nun auf dem Stahlfuß platziert. Dabei geht das Rohr des Fußes durch das zentrale Loch der Gummiplatte.

Installation der Beschwerungsfundamente

Mithilfe der Spreizwerkzeuge wird die erste Recyclingfußplatte nun auf die richtige Höhe gebracht, sodass der Stahlfuß mit dem Chassis verbolzt werden kann. Ist dies geschehen, trägt die Bodenplatte des Fußes das Gewicht, und das Hebewerkzeug wird entfernt.

Im nächsten Schritt verbindet man die restlichen 2 Platten mit der bereits befestigten Platte. Dafür werden Platte 2 und 3 gestapelt und unter Platte 1 platziert. Nun führt man Zurrgurte durch die als Griffe vorgesehenen Aussparungen (ein Gurt je Seite), und zieht sie simultan fest.

Dadurch sind jetzt alle Recyclingfußplatten miteinander verbunden und das Beschwerungsfundament an dieser Stelle ist fertig.

Wie viele Fundamente braucht dein Tiny House?

Wie viele von solchen Fundamenten je Haus benötigt werden, klärt sich durch die Berechnungen für den Standsicherheitsnachweis. Ein wichtiger Faktor in der Berechnung spielt beispielsweise schon das Eigengewicht des Hauses, denn je schwerer das Haus, desto weniger Beschwerung ist folglich notwendig.

Kurz gesagt, wie viele Beschwerungsfundamente ein Tiny House braucht, lässt sich nicht pauschal sagen.

Die Anzahl der übereinander angebrachten Recyclingfußplatten gibt sich durch die Höhe, auf welche das Haus aufgebockt ist, und variiert von zwei bis vier Stück. Dabei ist es zehr wichtig darauf zu achten, dass sich die Gewichte zu jeder Zeit in der Luft befinden, um ihre gewollte Wirkung auch zu erzielen.

Ein anderer variabler Faktor ist die maximale Anzahl an Fundamenten. Denn die Möglichkeiten, Platz für ein Fundament zu finden, ist durch etwa Achsen, Zugholm, oder Platzwahl/Anzahl der Stützen bestimmt.

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