Fundament
Terrassenfundament
Was ist ein Terassenfundament
Terrassenfundamente vereinen gleich zwei Nutzen in einem. So hat man neben einer praktischen, stabilen Terrasse die nützliche Nebenwirkung der Lastweiterleitung und des Hebels durch das Eigengewicht der Terrasse, was der Standfestigkeit des gesamten Hauses zugutekommt.

Lastweiterleitung
Die Quertraversen, auf denen die Terrassenunterkonstruktion befestigt wird, sind C-Profile aus Stahl. Diese greifen in die Quertraversen des Chassis unserer Tiny Häuser, sodass sie als eine Art verlängerten Tragarm dienen.
Wirken nun Kräfte wie starke Seitenwinde auf das Haus, bietet die Terrasse genügend Gegengewicht, und leitet die, auf das Haus wirkende Kraft über die Stahlträger, ausgesteift durch die darauf befestigte Terrassenkonstruktion, über Stützen weiter in den Boden.
Somit ist das Haus gegen Kippen gesichert.
Unterkonstruktion
Zuerst werden die Stahltraversen der Terrasse mit den Quertraversen des Hauses verbolzt. Am Ende jeder Stahltraverse ist eine ausfahrbare Stütze befestigt, die zum Nivellieren verwendet wird. Die Rechtwinkligkeit wird durch Messen der Diagonale und der Abstände überprüft. Sind alle Stahlträger sicher positioniert, werden sie mit Brettern verbunden und festgezwingt.
Nun folgt der Bau der Unterkonstruktion.
Hölzer aus Fichte werden über 2 bis 3 Traversen gelegt und mit Schrauben von unten durch das C-Profil befestigt. Dafür misst man im Voraus die Positionen aus und bohrt Schraublöcher vor. Der Abstand der Hölzer beträgt ca. 400 mm. Die Terrassenbreite bestimmt die Anzahl der Hölzer. Bevor die Dielen verschraubt werden, wird ein UV-resistentes Abdeckband auf die Hölzer geklebt, das vor Umwelteinflüssen schützt
Terasse
Quer zur Unterkonstruktion wird die Terrasse nun mit Terrassendielen aus Lärche bestückt.
Lärchenholz ist sehr hart und seine Harze sind wasserabweisend. Es ist daher besonders wetterfest und das Holz verwittert in einem edlen Silbergrau. Durch regelmäßiges Ölen bleibt die ursprüngliche Farbe allerdings länger erhalten.
Die Dielen werden mit Terrassenschrauben an dem Holz der Unterkonstruktion befestigt.
Für wen ist ein Terrassenfundament geeignet?
Du hast dich dazu entschieden, dass dein Tiny House für längere Zeit auf demselben Stellplatz bleibt? Du wünschst dir eine große Terrasse, um den Wohnraum ins Freie hin zu erweitern? Dann triffst du mit einem Terrassenfundament (evtl. in Verbindung mit einem der anderen Fundamente) die richtige Wahl.
Zu bedenken bei dieser Art des Fundaments ist der relativ lange und aufwendige Auf- und Abbau. Hast du also vor, mit deinem Tiny House alle paar Monate woanders hinzuziehen, kann sich ein Terrassenfundament als durchaus unpraktisch erweisen.
Erdanker
Fundamentbodenverarbeitung
Der erste Schritt, bevor man Schraubfundamente, oder sogenannte Erdanker installieren kann, ist sicherzustellen, ob der Boden auch die nötigen Anforderungen erfüllt.
Dabei ist es wichtig, auf die Textur zu achten. Ist der Boden besonders sandig, ist von einem Schraubfundament abzuraten, da man dort schlecht die nötige Standfestigkeit erreichen kann. Dazu sollte man sich im Vorhinein informieren, dass sich keine Strom- oder Wasserleitungen im Boden befinden, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Ein freies, ebenerdiges Gelände mit ähnlicher Bodenbeschaffenheit ist wünschenswert.
Bodnvermessung
Im nächsten Schritt, der Vermessung des Bodens, werden die genauen Punkte ermittelt, in die die Schraubfundamente eingebracht werden. Bei diesem Schritt ist es besonders wichtig präzise zu arbeiten, denn obwohl in der Verbindung Haus-Fundament etwas Spiel möglich ist, erspart man sich durch Genauigkeit im Vermessen einiges an Ärger in kommenden Schritten.
Die gesetzten Punkte können nun mit Erdnägeln vorfixiert werden.
Aufbau Fundament
Jedes Fundament besteht aus einer dreieckigen Ankerplatte, durch die je drei Bodenanker in den Boden gestoßen werden. Das passiert mit einem Abbruchhammer mit Rammhaube oder einem Vorschlaghammer. Das Schlagen versichert eine Festigkeit, die beim Schrauben der Anker verloren gehen würde.
Die Ankerplatte sorgt für eine gleichmäßige Kraftaufnahme und eine einfache Befestigung des Hauses an den Fundamenten.
Um die drei Bodenanker formt sich ein Erdkegel, welcher je nach Bodenbeschaffenheit und Tiefe der Anker in der Lage ist, eine Haltekraft von bis zu 8 Tonnen aufzuweisen.
Verankerung
Um zu überprüfen, welche Kraft maximal auf diesen Erdanker wirken kann, bevor besagter Punkt erreicht ist, gibt es Geräte, die Zugkraft in vertikaler Richtung simulieren und gleichzeitig messen. Beim sogenannten Lasttest wird mithilfe eines Dreibeins, welches an der Ankerplatte befestigt ist, und einer hydraulischen Pumpe die momentane Zugkraft gemessen, sowie die jeweils maximal erreichte Zugkraft festgehalten.
Wird eine bestimmte Anzahl an Kilonewton auf dem Messgerät nicht mehr überschritten, ist maximale Auslastung gegeben, und so überprüft, ob der Anker genügend Kraft auf sich nehmen kann, um die notwendige Standfestigkeit für das Haus nachzuweisen.
Befestigung
Um ein Tiny House mit solch Schraubfundamenten zu verbinden, wird eine M48 Gewindestange auf die Ankerplatte geschraubt. Dies klappt durch eine auf der Ankerplatte sitzende Mutter.
Durch ein am Chassis befestigtes L-Profil wird nun für jedes Fundament ein Loch gebohrt, durch das die Gewindestange passt. Die Stange wird anschließend mithilfe von Muttern und Unterlegscheiben gesichert.
Die Gewindestange erlaubt uns, das Haus nach Belieben aufzubocken und zu nivellieren.
Rückbau
Ein großer Vorteil dieser Fundamente ist, wie leicht sie wieder aus dem Boden zu bekommen sind: Steckschlüssel drauf, mit dem Schlagbohrer etwas lockern und dann einfach herausziehen.
Die Anker können häufig wieder verwendet werden, und sind leicht und einfach zu transportieren/lagern.
Beschwerungsfundament
Befestigungshilfe: Stahlfuß
Je Fundament verwendet man zwei bis vier Recyclingfußplatten. Rechnet man mit drei, heißt das circa 100 kg.
Zur Befestigung der Platten am Chassis hilft eine Art Stahlfuß. Dieser besteht aus einem Vierkantrohr, welches auf eine 20x20cm Bodenplatte geschweißt wird. Am oberen Ende des Profils befinden sich zwei 10 mm Bohrungen, wodurch später der Fuß mit dem Chassis verbolzt werden kann. Demzufolge werden eben solche Bohrungen auch am Chassis benötigt. Diese befinden sich an den Enden der Quertraversen, und werden so platziert, dass die Fundamente letzten Endes nicht über die Fassade des Hauses überstehen, sowie mit keinem anderen Fundament / Teil des Hauses kollidieren.
Die erste Platte wird nun auf dem Stahlfuß platziert. Dabei geht das Rohr des Fußes durch das zentrale Loch der Gummiplatte.
Installation
Mithilfe der Spreizwerkzeuge wird die erste Recyclingfußplatte nun auf die richtige Höhe gebracht, sodass der Stahlfuß mit dem Chassis verbolzt werden kann. Ist dies geschehen, trägt die Bodenplatte des Fußes das Gewicht, und das Hebewerkzeug wird entfernt.
Im nächsten Schritt verbindet man die restlichen 2 Platten mit der bereits befestigten Platte. Dafür werden Platte 2 und 3 gestapelt und unter Platte 1 platziert. Nun führt man Zurrgurte durch die als Griffe vorgesehenen Aussparungen (ein Gurt je Seite), und zieht sie simultan fest.
Dadurch sind jetzt alle Recyclingfußplatten miteinander verbunden und das Beschwerungsfundament an dieser Stelle ist fertig.
Wie viele Fundamente braucht mein Tiny House?
Wie viele Fundamente je Haus nötig sind, ergibt sich aus den Berechnungen des Standsicherheitsnachweises. Ein wichtiger Faktor ist dabei das Eigengewicht des Hauses: Je schwerer es ist, desto weniger zusätzliche Beschwerung wird benötigt. Kurz gesagt: Die genaue Anzahl der Beschwerungsfundamente lässt sich nicht pauschal bestimmen. Die Anzahl übereinandergestapelter Recyclingfußplatten hängt von der Aufbockhöhe ab und liegt meist zwischen zwei und vier Stück. Wichtig ist, dass die Gewichte stets frei hängen, um ihre Wirkung zu entfalten. Auch die maximale Anzahl an Fundamenten ist variabel. Sie richtet sich nach baulichen Gegebenheiten wie Achsen, Zugholm oder der Platzierung und Anzahl der Stützen.
Die zweite Ausführung unseres selbst entwickelten Nagelfundaments unterscheidet sich durch eine veränderte Konstruktion der Bodenplatte. Diese liegt nicht nur flach auf dem Boden auf, sondern ragt oberhalb des Bodenniveaus heraus. Zur Verankerung verwenden wir Bodennägel (Gewindestangen), die in einer Kreuzverschraubung in den Boden eingetrieben werden. Im Gegensatz zur ersten Variante, bei der die Nägel vertikal gesetzt werden, sorgt die Kreuzverschraubung für eine höhere Aufnahme an Querkräften und Zugkräften.
2025
Der Weg unserer Fundamente
Den Anfang unserer Fundamentierung bilden sogenannte Druckfundamente in Form von Kurbelstützen. Diese sind außen an der Wechselbrücke montiert und dienen der sicheren Übertragung der Last des Tiny Houses in den Untergrund. Diese Fundamentlösung eignet sich besonders für Standorte mit windgeschützter Lage und bietet eine einfache, stabile und wiederverwendbare Möglichkeit zur Aufstellung des Hauses.
2018
Eine weitere Fundamentvariante stellt das Beschwerungsfundament dar. Dabei dienen mit Wasser befüllte Tanks als Beschwerungsmittel. Diese werden mithilfe von Stahlseilen zwischen den Quertraversen der Wechselbrücke aufgehängt. Bei Stahlwechselbrücken sind in den Quertraversen bereits Öffnungen vorhanden, um die Lastverteilung zu optimieren und sicherzustellen, dass das Gesamtgewicht des Tiny Houses definierte Grenzwerte nicht überschreitet. Diese Fundamentlösung eignet sich insbesondere bei temporären Aufstellorten oder wenn ein Eingriff in den Untergrund vermieden werden soll.
2019
Das Terrassenfundament stellt eine zusätzliche Fundamentierungsvariante dar, bei der der Stahlrahmen des Tiny Houses am endgültigen Standort seitlich durch Stahltraversen erweitert wird. Diese werden nach dem Aufstellen des Hauses angebracht und über Kurbelstützen sicher mit dem Boden verbunden. So entsteht eine funktionale, tragende Terrasse, die fest mit dem Tiny House verbunden ist. Neben der gewonnenen Nutzfläche sorgt diese Konstruktion für mehr Stabilität und eine vergrößerte Aufstandsfläche, ohne aufwändige Erdarbeiten zu erfordern.
2020
Die Schraubfundamente sind die erste Fundamentvariante in unserem Portfolio, die direkt im Erdreich verankert wird. Dabei handelt es sich um massive Stahlschrauben, die je nach Bodenbeschaffenheit bis zu 6 Meter tief in den Untergrund eingebracht werden. Nach der Montage werden die Schraubfundamente exakt ausgerichtet, und das Tiny House wird darauf positioniert und fest mit ihnen verschraubt. Diese Lösung bietet eine dauerhaft stabile und gleichzeitig rückbaubare Grundlage.
2022
Das erste Nagelfundament, das wir in Eigenregie entwickelt haben, bestand aus einem kompakten, rechteckigen Gehäuse mit jeweils einer Öffnung an der Ober- und Unterseite. In dieses Gehäuse wurden zwei Zahnräder eingesetzt, die es ermöglichen, eine M48-Gewindestange präzise durch das System zu führen. Durch diese Konstruktion konnten wir eine stabile und gleichzeitig einfach handhabbare Lösung für die Fundamentverankerung realisieren.
2024
Die Nagelfundamente wurden von uns selbst entwickelt und bestehen aus drei modularen Baugruppen. Das erste Element ist ein Schraubadapter, der fest mit dem Tiny House verbunden wird. Über eine M48-Gewindestange wird dieser mit der zweiten Einheit – einer Bodenplatte – verbunden. Die Bodenplatte wiederum wird mithilfe von Erdnägeln sicher im Boden verankert. Diese Fundamentvariante bietet eine flexible, wiederverwendbare und zugleich stabile Lösung für verschiedene Bodenverhältnisse.