Frostschutz
Frostschutzmaßnahmen
In den Wintermonaten können Tiny Häuser vor besondere Herausforderungen gestellt werden, insbesondere wenn es um die Sanitäranlagen geht. Frost kann Wasserleitungen beschädigen und Tanks einfrieren lassen. Daher ist es entscheidend, geeignete Frostschutzmaßnahmen zu ergreifen, um den Komfort und die Funktionalität im Tiny Haus während der kalten Jahreszeit sicherzustellen.
Eine der grundlegendsten Frostschutzmaßnahmen für Sanitäranlagen im Tiny Haus ist die Rohrdämmung. Hierbei werden Isolationsmaterialien um Wasserleitungen gewickelt, um sie vor dem Einfrieren zu schützen. Gängige Isolationsmaterialien sind zum Beispiel Schaumstoffröhren. Diese helfen dabei, die Wärme im Inneren der Leitungen zu halten und die Auswirkungen von Kälte zu minimieren.
Ein gut gedämmtes Rohr macht einen immensen Unterschied in Sachen Energiesparen und Kostensenkung. Dazu spielt sie eine große Rolle beim Einhalten spezifischer Brandschutzbestimmungen.
Die Rohrbegleitheizung ist ein elektrisches Heizband oder Heizkabel zur Befestigung an Rohrleitungen. Es wandelt Strom in thermische Energie um und schützt flüssige Medien zuverlässig vor dem Einfrieren.
Warum braucht man eine Rohrbegleitheizung?
Führen Leitungen flüssige Medien durch unbeheizte Bereiche, könnten diese im Winter einfrieren. Die Rohre könnten platzen und Wasser- oder Umweltschäden wären die Folge. Um das zu verhindern, kommt die Rohrbegleitheizung zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Elektroheizung in Kabelform. Sie lässt sich direkt an den Rohren befestigen und erwärmt diese bei Bedarf. Möglich ist das über einen Heizleiter, der sich unter Spannung erhitzt. Die Heizung ist dabei in zwei Arten erhältlich:
- selbstregulierende Heizbänder
- einfache Heizkabel mit Thermostat
Für die Temperaturregelung des Zu- und Abwassers unserer Tiny Häuser verwenden wir selbstregulierende Heizbänder.
Was bedeutet selbstregulierendes Heizband?
Wie der Name bereits vermuten lässt, passen selbstregulierende Heizbänder ihre Leistung von allein an die Gegebenheiten an ihrem Einsatzort an. Das heißt: Unterschreitet die Umgebungs- oder Medientemperatur einen bestimmten Wert, nehmen sie den Betrieb auf und beginnen zu heizen. Möglich ist das durch den speziellen Aufbau der Heizkabel. Denn diese bestehen aus zwei parallel angeordneten stromführenden Leitungen, die von einer Kunststoffschicht getrennt sind. In dieser befinden sich wiederum Kohlenstoffteilchen. Ist es draußen sehr kalt, schrumpft der Kunststoff und die Kohlenstoffteilchen rücken näher zusammen. Sie leiten den Strom von der einen zur anderen Leitung und die Begleitheizung gibt Wärme ab. Steigen die Temperaturen an, dehnt sich der Kunststoff aus. Die Kohlenstoffteilchen trennen sich voneinander und weniger Strom fließt hindurch.
Montage der Rohrbegleitheizung
Um die Wärmeleitung auf die Kunststoffrohre zu verbessern, wird das Rohr vorerst mit selbstklebendem Aluminiumband umwickelt. Anschließend wird das Heizband an das Rohr gelegt und alle 15- 20 cm mit dem Aluminiumband fixiert. Dabei ist darauf zu achten, dass sich keine Feuchtigkeit zwischen Heizung und Rohr sammeln kann, da dies die Wärmeübertragung mindert.
Ist das Heizband angebracht, wird das Rohr samt Rohrbegleitheizung isoliert, damit keine Energie verloren geht.
Wenn Ihr Tiny Haus einen Wassertank für die Wasserversorgung verwendet, ist es wichtig, diesen Tank angemessen zu isolieren. Die Dämmung des Tanks verhindert, dass das Wasser im Inneren bei niedrigen Temperaturen gefriert. Dies kann durch das Anbringen von Dämmmaterialien an den Außenseiten des Tanks oder den Einbau von isolierten Tanks erreicht werden.
Um die Tanks unserer Tiny Häuser zu dämmen, liegen sie in einer aus Gehäuse aus XPS Platten – dem gleichen Material, welches wir zum Dämmen von Boden und Dach verwenden.
Dadurch sind sie perfekt gegen niedrige Temperaturen und andre Umwelteinflüsse geschützt.
Für zusätzlichen Schutz vor dem Einfrieren können Sie auch Tankheizungen in Betracht ziehen.
Die Tankheizung ist eine am Tank haftende Heizfolie und bietet zuverlässigen Schutz bei bis zu -40° C Außentemperatur.
Sie funktioniert in Schaltstufen. Das heißt sinkt die Temperatur am Tank auf unter 7°C ab, erwärmt sie das Wasser. Ab einer Temperatur von 19°C wird der Heizvorgang automatisch beendet. So spart man Energie und Kosten.
Abgesehen davon, dass die Tanks sich innerhalb der schützenden Tankdämmung befinden, ist die Heizfolie Steinschlagunempfindlich, da der Heizdraht nur ca. 15% der Fläche ausmacht.
Außerdem ist das Heizpad überhitzungssicher indem es durch eine spezielle Klebebeschichtung thermostatisch geregelt wird.
Sie wird einfach auf den Wassertank aufgeklebt und samt des Tanks innerhalb der Dämmung verstaut.
Zusätzliche Tipps:
Wasser in Bewegung halten: Das laufende Wasser in den Leitungen und Tanks friert weniger leicht ein. Wenn Sie also bei kaltem Wetter einen dünnen Wasserstrahl aus den Wasserhähnen tropfen lassen, kann dies das Einfrieren der Wasserwege etwas hinauszögern. Es ist selbstverständlich zu beachten, dass diese Präventionsmethode über Zeit sehr viel Wasser verbraucht, und einfache Dämmungen und Heizungen dann sehr schnell rentabler, und umweltfreundlicher sein können.
Gut isolierte Wände und Boden: Ein gut isoliertes Tiny Haus hält nicht nur die Wärme im Inneren, sondern schützt auch die Sanitäranlagen vor extremen Temperaturen. Letzteres gilt nur, wenn alle Wasserwege sich auch im Inneren des Hauses befinden. Wenn Tanks und Rohre außer-/unterhalb des Hauses angebracht sind (und Sie planen, sich in kälteren Gebieten aufzuhalten), ist eine extra Dämmung unverzichtbar.
Die richtige Kombination dieser Frostschutzmaßnahmen kann dazu beitragen, dass die Sanitäranlagen in Ihrem Tiny Haus selbst in den kältesten Wintermonaten einwandfrei funktionieren. Vergessen Sie nicht, regelmäßige Inspektionen und Wartungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass alle Systeme ordnungsgemäß funktionieren. So können Sie den Komfort und die Lebensqualität in Ihrem Tiny Haus das ganze Jahr über genießen.