Wärme und Kälte
Heizung
Infrarot-Heizungen sind eine beliebte Wahl für Tiny Houses aufgrund ihrer Effizienz und Platzersparnis. Sie funktionieren nach dem Prinzip der Infrarotstrahlung, bei der elektromagnetische Strahlen Wärme direkt auf Objekte und Personen im Raum übertragen. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
Effizienz: Infrarot-Heizungen sind sehr effizient, da sie die Wärme gezielt abgeben und keine Luft aufheizen. Dies führt zu geringeren Energieverlusten und niedrigeren Heizkosten.
Schnelle Aufheizzeit: Infrarot-Heizungen erwärmen sich schnell und bieten somit eine schnelle Wärmequelle in Ihrem Tiny House.
Platzersparnis: Sie benötigen nur wenig Platz und können an Wänden oder Decken montiert werden, was in einem begrenzten Raum wie einem Tiny House vorteilhaft ist. Es ist darauf zu achten, dass Infrarotheizungen, wenn sie an der Decke angebracht sind, mit der Raumhöhe kompatibel sein sollten. Sonst kann es gut sein, dass der Fußboden, und damit Füße kalt bleiben.
Geräuschlos: Infrarot-Heizungen sind geräuschlos, da sie keine Lüfter oder Pumpen benötigen.
Wassergeführte Heizsysteme verwenden Wasser als Wärmeträgermedium, um Wärme im Raum zu verteilen. Hier sind einige Informationen über diese Systeme:
Heizkessel: Wassergeführte Heizungen erfordern in der Regel einen Heizkessel, der Wasser erhitzt und es dann durch Rohre zu Heizkörpern oder Fußbodenheizungen leitet.
Gleichmäßige Wärmeverteilung: Sie bieten eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum und können die Temperatur präzise gesteuert werden.
Energieeffizienz: Wassergeführte Heizungen können mit erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie oder Wärmepumpen kombiniert werden, um die Energieeffizienz zu steigern.
Installation: Die Installation kann aufgrund der Rohrleitungen und des Heizkessels aufwendiger sein und mehr Platz erfordern als Infrarot-Heizungen.
Wassergeführte Heizungen sind jedoch sehr aufwendig in der Montage, und relativ wartungsunfreundlich. Sie sind mit ihren Rohren und dem Kessel sehr schwer (min 7,5kg/m²), und kosten einem Innenraumhöhe im Tiny House. Zusätzlich ist der Schaden im Falle eines Lecks sehr hoch. Andere Heizsysteme tragen dies bezogen durchaus weniger Risiko.
Fußbodenheizungen sind eine weitere Option für Tiny Houses und bieten einige einzigartige Vorteile:
Komfort: Fußbodenheizungen bieten eine behagliche und gleichmäßige Wärme, da sie den Boden erwärmen, der dann die Raumluft erwärmt. Dies kann als besonders angenehm empfunden werden. Außerdem wirkt sie der Fußbodenkälte entgegen, welche im Tiny House oft ein schwer in den Griff zu bekommendes Problem ist.
Platzsparend: Fußbodenheizungen nehmen keinen zusätzlichen Platz in Anspruch, da sie unter dem Boden verlegt werden.
Energieeffizienz: Sie können effizient betrieben werden, da sie niedrigere Vorlauftemperaturen erfordern als herkömmliche Heizkörper.
Installation: Typischerweise wird die Fußbodenheizung schwimmend zwischen der Dämm- und der Laufschicht verlegt. Dabei ist auf die Fußbodeneignung bezüglich der Wärme zu achten.
Dieselheizungen sind Heizsysteme, die Dieselkraftstoff als Energiequelle verwenden, um Wärme zu erzeugen. Sie werden häufig in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, darunter in Wohngebäuden, kommerziellen Einrichtungen, Baustellen und Fahrzeugen wie Lastwagen und Wohnmobilen. Diese Heizungen arbeiten typischerweise durch Verbrennen von Dieselkraftstoff in einem Brenner, um warme Luft oder Wasser zu erzeugen, die dann zur Beheizung von Räumen oder zur Bereitstellung von Warmwasser verwendet werden. Dieselheizungen sind bekannt für ihre Effizienz und Zuverlässigkeit, insbesondere in Umgebungen mit begrenztem Zugang zu Elektrizität oder anderen Energiequellen. Sie sind jedoch auch mit Luftverschmutzung und Umweltbelastungen verbunden und erfordern regelmäßige Wartung, um sicher und effektiv zu funktionieren.
Klimaanlage
Split-Klimaanlagen, zeichnen sich durch ihren ruhigen Betrieb und hohe Effizienz aus.
Die Montage solcher Klimaanlagen ist durch ihre zahlreichen Prozesse für gewöhnlich relativ aufwändig. Zur korrekten Installation wird ein Kälteklimatechniker benötigt.
Da Split-Klimaanlagen zwangsläufig mit einer Außeneinheit kommen, und diese nicht immer der Ästhetik des Tiny Houses entspricht, bieten bestimmte Hersteller auch Abdeckhauben für Außeneinheiten an. Diese Abdeckhauben wurden speziell für den Einsatz an Klimaanlagen entwickelt, und verfügen über spezielle Zu- und Abluftregelungen, um die Funktionen der Außenanlage nicht zu behindern.
Allgemein sind mehr als 5kW Leistung für Klimaanlagen im Tiny House nicht nötig, 2-3kW reichen typischerweise aus.
Monoblock-Klimaanlagen sind weniger effizient als Split-Klimaanlagen. In gemäßigten Klimazonen, wie hier in Deutschland, ist der Hauptbetrieb jedoch auf wenige, sehr heiße Sommertage reduziert, weswegen eigentlich kein Bedarf für eine besonders leistungsstarke Klimaanlage existiert. Ein weiterer vermeintlicher Nachteil von Monoblock-Klimaanlagen gegenüber Split-Klimaanlagen ist, dass diese tendenziell lauter sind im Betrieb. Man kann das Geräusch mit dem Summen eines Kühlschranks vergleichen. Auf dem Markt sind Monoblock-Klimaanlagen tendenziell mit einer geringen Auswahl vertreten, dennoch werden ordentliche Produkte angeboten.
Wer über diese Eigenschaften hinwegsehen kann, darf folgende Vorteile von Monoblock-Klimaanlagen genießen:
Diese Klimaanlagen verbrauchen weniger Raum, indem deren gesamte Außeneinheit wegfällt. Man könnte behaupten, dass sie generell ästhetisch ansprechender als Split-Klimaanlagen sind. Außerdem fallen durch die weniger komplizierte Montage geringere Kosten an. Die Voraussetzungen zur Installation sind lediglich zwei Wanddurchbrüche und der Anschluss an eine Steckdose. Für diese Arbeiten braucht man gegenüber der Split-Klimaanlage keinen Kälteklimatechniker. Die Hauptursache für fehlerhaft laufende Klimaanlagen ist oft ein Fehler in der Montage, demnach ist eine Monoblock-Klimaanlage mit vergleichsweiser simpler Montage meist weniger anfällig für Reparaturen.
Es ist auch möglich, mit einer Klimaanlage zu heizen. Um den Raum des Tiny Houses zu erwärmen, sollte man jedoch darauf achten, eine wintertaugliche Klimaanlage zu installieren.
Holzofen
Ein Holzofen ist eine sehr umweltfreundliche, autarke Wärmequelle für das Tiny House. Nun gibt es ein paar Dinge, die wir im Montageprozess optimiert haben, um die Nutzung eines Holzofens im Tiny House zu verbessern.
Zum einen führen wir die Zuluft von unten durch den Boden. Somit spart man sich Ärger in der Montage, indem die Abdichtung weniger anspruchsvoll ist. Dazu sieht das Ganze ansprechender aus.
Weiterführend verwenden wir ein doppelwandiges, gedämmtes Abluftrohr, und dies bereits im Innenraum. So können wir uns geringere Wandabstände leisten, und Schornstein und Ofen bilden eine statische Einheit. Letzteres macht sich besonders in der Ableitung der Windkraft bemerkbar. Normalerweise besteht ein Abluftrohr nämlich aus zwei Einheiten: dem Ofenrohr aus lackiertem Stahl im Inneren des Gebäudes, und dem Schornstein aus Edelstahl für den Außenbereich. Vereint man diese Einheiten zu einem einzigen Abluftrohr aus Edelstahl ergibt sich eine starke, statische Einheit, welche Windlasten problemlos ableiten kann.
Die dadurch erreichten, geringeren Wandabstände setzen jedoch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen für den Brandschutz voraus. Wir verwenden Hitzeschilder aus bestimmten Metallen oder Mineralien, welche die Wände in unmittelbarer Nähe zu dem Ofen vor einem Brand schützen sollen.
Gasofen
Wenn bereits gasbetriebene Geräte, wie Ofen oder Durchlauferhitzer im Einsatz sind, ist die Installation eines Gasofens naheliegend, da dieser einfach an das bereits vorhandene Gasnetz angeschlossen wird. Gas ist im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen eine relativ umweltfreundliche Alternative, und macht es einem sehr leicht autark zu leben. Es wird kein separates Heizmittel wie Holz benötigt, was die Unterhaltskosten eines Gasofens relativ gering hält. Dazu ist es möglich, die Heizleistung über ein Thermostat zu regulieren.