Wasser
Zuwasser

Arten von Zuwasserrohren
Man kann Zuwasserrohre in drei primären Ausführungen erhalten. Dazu gehören reine Kunststoffrohre, rein metallische Rohre (meistens Kupfer), sowie Verbundrohre, die beide genannten Materialien enthalten. Typischerweise sind Verbundrohre folgendermaßen aufgebaut: eine Schicht Kunststoff innen, dann eine Schicht Metall (z.B. Aluminium) in der Mitte, und außen dann auch wieder eine Schicht Kunststoff. Somit kommt das Trinkwasser, genauso wie bei reinen Kunststoffrohren, ausschließlich mit Kunststoff in Kontakt.

Alternativen
Es gibt aber auch Verbundrohre, die anders aufgebaut sind. Und zwar haben diese als innerste Schicht ein Metall (z.B. Kupfer oder Edelstahl), und darüber dann eine Schicht aus Kunststoff. Solche Rohre sind für uns besonders attraktiv, da wir vermeiden wollen, dass das Wasser in Kontakt mit Kunststoffen kommt. Der Hauptgrund dafür ist, dass der Pilzbefall bei Kunststoff durch dessen Oberflächenbeschaffenheit stärker ist (sog. Filmbildung). Außerdem kann man nie ausschließen, dass sich keine mikroskopischen Stoffmengen aus dem Kunststoff lösen und somit in das Trinkwasser gelangen.

Fließregel
Nun gibt es auch einen guten Grund, sich aktiv für ein metallisches Rohr zu entscheiden, und nicht nur nach dem Ausschlussprinzip zu handeln. Die sogenannte Fließregel: Sie besagt, dass Rohre zum Verbraucher hin immer edler werden müssen. Als Hersteller von Tiny Häusern können wir nicht wissen, aus welchen Netzen das Zuwasser kommen wird, und wie edel diese Netze bereits sind. Somit gehen wir auf Nummer sicher und wählen direkt das edelste Material als interne Zuwasserleitung: Edelstahl.

Das optimale Rohr für Tiny Häuser
Der Grund, warum wir uns dann für ein Verbundrohr und kein rein metallisches Rohr entscheiden, liegt in der Steifigkeit von rein metallischen Rohren. Verformungen durch Setzung, Fahrten etc. können nicht vom Rohr aufgenommen werden, wodurch sich die Kräfte an den Fittings anstauen und eventuell zu Lecks führen könnten. Ein Verbundrohr ist in diesem Fall nicht so stark belastet, da sich das Rohr verformt, bevor es zu einem Kraftstau an den Fittings kommt. Inmitten des Rohres ist die Wahrscheinlichkeit eines Lecks durch Verformung praktisch null.
All diese Argumente führen uns zu einem optimalen Zuwasserrohr für die Verwendung in Tiny Häusern: Einem flexiblen Verbundrohr, dessen innerste Schicht aus Edelstahl besteht

Passendes Fitting wählen
Nun gehört zu der Wahl des richtigen Rohres auch die Wahl passender Fittings. Diese Wahl wird durch das Strömungsverhalten gefallen. Dieses sollte möglichst reibungslos sein, sodass sich keine Ablagerungen an den Übergängen sammeln können. Bei weniger qualitativen Fittings kann es dazu kommen, dass sich beispielsweise der Durchmesser von Rohr auf Fitting verkleinert, und somit ein eher holpriger Übergang entsteht. Außerdem sollte bei Fittings ebenfalls auf die Fließregel geachtet werden.
Filter

Filtern im Tiny House
Die Wahl der richtigen Filter ist besonders bei bestrebter Autarkie ein äußerst wichtiges Thema. Obwohl es sich erstmals etwas übertrieben anhören mag, empfehlen wir den Einsatz von drei Filtern im Zuwassersystem des Tiny Houses.
Der erste Filter ist an der Schnittstelle von Fremdnetz und Tank platziert und filtert die gröbsten Partikel und Unreinheiten aus dem Wasser. Der zweite Filter sitzt an der Schnittstelle von Tank und dem Hausnetz. Dort wird das Wasser für den Gebrauch in Bad, Dusche etc. aufbereitet, nachdem es einige Zeit im Tank verbracht hat.
Der dritte und letzte Filter ist an der Trinkwasserzapfstelle platziert. Dieser filtert neben Partikeln auch andere Unreinheiten wie Medikament-Rückstände oder Bakterien aus dem Wasser.

Umkehrosmose – effektive Tiefenreinigung
Die beliebteste Methode zur Trinkwasseraufbereitung ist die Umkehrosmose (RO-Anlage).
Zunächst entfernt eine Vorfiltration grobe Verunreinigungen wie Sand oder Rost, um die empfindliche Membran zu schützen. Diese semipermeable Membran lässt nur Wassermoleküle durch und hält Schadstoffe wie Schwermetalle, Bakterien, Viren und Salze zurück.
Unter Druck wird das Wasser durch die Membran gepresst – das gereinigte Wasser (Permeat) wird gesammelt, die Rückstände als Konzentrat abgeleitet.
RO-Anlagen sind besonders effektiv in Regionen mit belastetem Grundwasser oder hohem Salzgehalt und liefern zuverlässig sauberes, trinkbares Wasser.

Individuelle Anforderungen
Die beste Filtertechnik zur Trinkwasseraufbereitung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Ausgangsqualität des Rohwassers, der Art der Verunreinigungen, die entfernt werden müssen, der verfügbaren Ressourcen und des Budgets.
Hier gibt es neben RO-Anlagen mehrere effektive Filtertechniken, die je nach den spezifischen Anforderungen und Bedingungen eingesetzt werden können. In vielen Fällen werden mehrere dieser Techniken in Kombination eingesetzt, um eine umfassende Trinkwasseraufbereitung sicherzustellen.
Es ist ratsam, eine Wasseranalyse durchzuführen, um die spezifischen Anforderungen für die Aufbereitung des Wassers individuell zu bestimmen.

Aktivkohlefilter
Aktivkohlefilter sind wirksam bei der Entfernung von organischen Verbindungen, Chlor, Schwermetallen und einigen Chemikalien. Sie sind oft in Kombination mit anderen Filtertechniken wie Sedimentfiltration oder UV-Desinfektion im Einsatz.

Sedimentfiltration
Sedimentfilter werden verwendet, um große Partikel wie Sand, Schlamm und Rost aus dem Wasser zu entfernen. Sie dienen dazu, die Lebensdauer von feineren Filtern wie Aktivkohle oder Umkehrosmosemembranen zu verlängern.

Membranfiltration
Neben der Umkehrosmose gibt es auch andere Membranfiltrationsverfahren wie Mikrofiltration und Ultrafiltration, die Bakterien, Viren und kleinere Partikel aus dem Wasser entfernen können.

Desinfektion mit UV-Licht
UV-Desinfektionssysteme verwenden ultraviolettes Licht, um Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Protozoen im Wasser abzutöten. Sie sind besonders nützlich, wenn es darum geht, mikrobiologisch sicheres Trinkwasser bereitzustellen.

Ionenaustauschverfahren
Diese Methode wird häufig eingesetzt, um bestimmte Ionen wie Natrium oder Härtebildner aus dem Wasser zu entfernen. Ionenaustauscher werden oft in Haushaltswasserenthärtungssystemen eingesetzt.

Chemische Flackung und Koagualion
Diese Techniken verwenden Chemikalien, um Schadstoffe zu destabilisieren und sie zu größeren Partikeln zusammenzuführen, die dann leichter entfernt werden können.
Abwasser

Rohrmaterial
Im Zusammenhang mit Abwasser ist die Wasseraufbereitung im Vergleich zum Frischwasser kein wesentliches Thema. Aus diesem Grund müssen wir uns auch keine Gedanken bezüglich des Einflusses der Rohre auf die Wassergüte machen. Somit fällt die Wahl der Rohrausführung klar auf das reine Kunststoffrohr. Es ist leichter, günstiger und in einem breiten Sortiment zu erhalten.

HT-Rohre vs. KG-Rohre
Es gibt zwei Arten von Abwasserrohren: HT-Rohre und KG-Rohre. KG-Rohre finden hauptsächlich im Tiefbau Verwendung und sind daher für die Verwendung im Tiny House Sektor uninteressant.
Verglichen mit den Rohren für die Wasserversorgung gibt es bei HT-Rohren nicht so große Qualitätsunterschiede, was sich auch auf die Kosten auswirkt – sie sind in der Regel günstiger.

HT-Rohre
Wir verwenden Rohre, deren Dichtungsring im Herstellungsprozess bereits eingepresst wird. Dadurch ist gewährleistet, dass die Dichtung beim Zusammenstecken der Rohre nicht schief sitzt oder herausfällt. Dazu ist keine zusätzliche Einfettung/Eindichtung nötig, da die Dichtungen selbstfettend sind.
Das Entgraten der Rohre ist ebenfalls nicht erforderlich. Obwohl wir es dennoch empfehlen, führt eine mangelhafte Entgratung dieser Rohre nicht zu Problemen, wie es bei anderen Rohren der Fall sein könnte.
Die Verbindungen dieser Rohre bestehen immer aus Rohr und Muffe. In unserem Fall sind die Muffen nur minimal größer als die Rohre selbst, was es ermöglicht, nachträglich eine Rohrdämmung anzubringen. Andernfalls müsste die Rohrdämmung seitlich angebracht werden, was zu störenden Stößen an den Übergängen und einer Beeinträchtigung der Dämmleistung führen kann.

UV-Beständigkeit und Dämmung
Wichtig zu beachten ist, dass HT-Rohre im Grunde nicht UV-stabil sind. Daher ist es umso ratsamer, eine Rohrdämmung zu verwenden. Ohne diese Dämmung können die Rohre nur eine begrenzte UV-Stabilität von etwa zwei Jahren bieten.
.

Einsatzbereiche
Abwasserrohre kann man in Anschlussleitungen, Sammelanschlussleitungen, Fallleitungen und Grundleitungen unterteilen. Grundleitungen existieren in unserem System nicht. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die jeweiligen Rohrdurchmesser an die individuellen Anforderungen angepasst werden.
Bei Anschlussleitungen reicht oft ein Durchmesser von 50DN. Anschlussleitungen, welche eine höhere Kapazität erfordern, sowie Sammelanschlussleitungen sollten einen Durchmesser von mindestens 75DN aufweisen. Bei Fallleitungen wählen wir immer einen Durchmesser von 90DN.
Es ist wichtig darauf zu achten, dass eine Leitung nie von einem größeren Durchmesser auf einen kleineren Durchmesser wechselt, sonst kann es zu einer Anstauung des Abwassers und einer Verstopfung des Systems kommen.
Frostschutzmaßnahmen

In den Wintermonaten können Tiny Häuser vor besondere Herausforderungen gestellt werden, insbesondere wenn es um die Sanitäranlagen geht. Frost kann Wasserleitungen beschädigen und Tanks einfrieren lassen. Daher ist es entscheidend, geeignete Frostschutzmaßnahmen zu ergreifen, um den Komfort und die Funktionalität im Tiny Haus während der kalten Jahreszeit sicherzustellen.

Rohrdämmung
Eine der grundlegendsten Frostschutzmaßnahmen für Sanitäranlagen im Tiny Haus ist die Rohrdämmung. Hierbei werden Isolationsmaterialien um Wasserleitungen gewickelt, um sie vor dem Einfrieren zu schützen. Gängige Isolationsmaterialien sind zum Beispiel Schaumstoffröhren. Diese helfen dabei, die Wärme im Inneren der Leitungen zu halten und die Auswirkungen von Kälte zu minimieren.
Ein gut gedämmtes Rohr macht einen immensen Unterschied in Sachen Energiesparen und Kostensenkung. Dazu spielt sie eine große Rolle beim Einhalten spezifischer Brandschutzbestimmungen.

Rohrbegleitheizung
Die Rohrbegleitheizung ist ein elektrisches Heizband oder Heizkabel zur Befestigung an Rohrleitungen. Es wandelt Strom in thermische Energie um und schützt flüssige Medien zuverlässig vor dem Einfrieren.
Warum braucht man eine Rohrbegleitheizung?
Führen Leitungen flüssige Medien durch unbeheizte Bereiche, könnten diese im Winter einfrieren. Die Rohre könnten platzen und Wasser- oder Umweltschäden wären die Folge. Um das zu verhindern, kommt die Rohrbegleitheizung zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Elektroheizung in Kabelform. Sie lässt sich direkt an den Rohren befestigen und erwärmt diese bei Bedarf. Möglich ist das über einen Heizleiter, der sich unter Spannung erhitzt. Die Heizung ist dabei in zwei Arten erhältlich:
- selbstregulierende Heizbänder
- einfache Heizkabel mit Thermostat

Selbstregulierendes Heizband
Für die Temperaturregelung des Zu- und Abwassers unserer Tiny Häuser verwenden wir selbstregulierende Heizbänder.
Wie der Name bereits vermuten lässt, passen selbstregulierende Heizbänder ihre Leistung von allein an die Gegebenheiten an ihrem Einsatzort an. Das heißt: Unterschreitet die Umgebungs- oder Medientemperatur einen bestimmten Wert, nehmen sie den Betrieb auf und beginnen zu heizen. Möglich ist das durch den speziellen Aufbau der Heizkabel. Denn diese bestehen aus zwei parallel angeordneten stromführenden Leitungen, die von einer Kunststoffschicht getrennt sind. In dieser befinden sich wiederum Kohlenstoffteilchen. Ist es draußen sehr kalt, schrumpft der Kunststoff und die Kohlenstoffteilchen rücken näher zusammen. Sie leiten den Strom von der einen zur anderen Leitung und die Begleitheizung gibt Wärme ab. Steigen die Temperaturen an, dehnt sich der Kunststoff aus. Die Kohlenstoffteilchen trennen sich voneinander und weniger Strom fließt hindurch.

Tankdämmung
Wenn Ihr Tiny Haus einen Wassertank für die Wasserversorgung verwendet, ist es wichtig, diesen Tank angemessen zu isolieren. Die Dämmung des Tanks verhindert, dass das Wasser im Inneren bei niedrigen Temperaturen gefriert. Dies kann durch das Anbringen von Dämmmaterialien an den Außenseiten des Tanks oder den Einbau von isolierten Tanks erreicht werden.
Um die Tanks unserer Tiny Häuser zu dämmen, liegen sie in einer aus Gehäuse aus XPS Platten – dem gleichen Material, welches wir zum Dämmen von Boden und Dach verwenden.
Dadurch sind sie perfekt gegen niedrige Temperaturen und andere Umwelteinflüsse geschützt.

Tankheizung
Für zusätzlichen Schutz vor dem Einfrieren können Sie auch Tankheizungen in Betracht ziehen. Die Tankheizung ist eine am Tank haftende Heizfolie und bietet zuverlässigen Schutz bei bis zu -40° C Außentemperatur. Sie funktioniert in Schaltstufen. Das heißt sinkt die Temperatur am Tank auf unter 7°C ab, erwärmt sie das Wasser. Ab einer Temperatur von 19°C wird der Heizvorgang automatisch beendet. So spart man Energie und Kosten. Abgesehen davon, dass die Tanks sich innerhalb der schützenden Tankdämmung befinden, ist die Heizfolie Steinschlagunempfindlich, da der Heizdraht nur ca. 15% der Fläche ausmacht. Außerdem ist das Heizpad überhitzungssicher indem es durch eine spezielle Klebebeschichtung thermostatisch geregelt wird. Sie wird einfach auf den Wassertank aufgeklebt und samt des Tanks innerhalb der Dämmung verstaut.

Zusätzliche Tips
Für zusätzlichen Schutz vor dem Einfrieren können Sie auch Tankheizungen in Betracht ziehen. Die Tankheizung ist eine am Tank haftende Heizfolie und bietet zuverlässigen Schutz bei bis zu -40° C Außentemperatur. Sie funktioniert in Schaltstufen. Das heißt sinkt die Temperatur am Tank auf unter 7°C ab, erwärmt sie das Wasser. Ab einer Temperatur von 19°C wird der Heizvorgang automatisch beendet. So spart man Energie und Kosten. Abgesehen davon, dass die Tanks sich innerhalb der schützenden Tankdämmung befinden, ist die Heizfolie Steinschlagunempfindlich, da der Heizdraht nur ca. 15% der Fläche ausmacht. Außerdem ist das Heizpad überhitzungssicher indem es durch eine spezielle Klebebeschichtung thermostatisch geregelt wird. Sie wird einfach auf den Wassertank aufgeklebt und samt des Tanks innerhalb der Dämmung verstaut.
Im weiteren Verlauf liegt unser Fokus darauf, Systeme zu installieren, die sich möglichst gut recyceln lassen. Gleichzeitig steigern wir unsere Durchflussraten und systematisieren die Dichtigkeitsprüfungen.
2025
Die Entwicklung unserer Wasserinstallation
Der erste Kontakt mit dem Bereich Sanitär hinterlässt einen spannenden Eindruck. Die Arbeit eines Installateurs ist äußerst interessant und unterscheidet sich deutlich vom Ansatz eines Elektrikers. Bei der Wasserinstallation steht das praktische Wissen und die Erfahrung im Vordergrund, während theoretisches Wissen eine geringere Rolle spielt.
2018
Nach anfänglichen Herausforderungen haben wir einen Wasserinstallateur gefunden, mit dem wir gerne zusammenarbeiten möchten. Wir installieren Zuwassertanks, Abwassertanks und alle weiteren Systeme, die für ein gewöhnliches Gebäude erforderlich sind
2020
Ähnlich wie bei der Elektroinstallation möchten wir auch die Wasserinstallation in Eigenregie durchführen. Die Koordination der verschiedenen Gewerke stellt sich als ein Problem dar, das selbst bei sorgfältiger Planung schwer zu lösen scheint. Daher beginnen wir bereits, Werkzeug und Verbrauchsmaterialien anzuschaffen und ein entsprechendes Portfolio aufzubauen.
2022
Mittlerweile sind wir im Lager gut aufgestellt. Wir haben häufig alles, was wir benötigen, bereits vorrätig und können die Tiny Häuser effizient bauen.