Bauphysik

Dichtigkeit

Schall

Dichtigkeit

Luftdichtheit - Bauschäden und Wärmeverluste vermeiden

Luftdichtheit bedeutet, dass das Ausströmen von Raumluft aus dem Innern des Tiny Houses vermieden wird.

Vorteile der Luftdichtheit sind insbesondere die Vermeidung von feuchtebedingten Bauschäden, von Zugluft und Fußkälte und von Wärmeverlusten.

Feuchtebedingte Bauschäden können bei mangelnder Luftdichtheit durch die Konvektion von Wasserdampf in die Bausubstanz und anschließender Kondensation des Dampfes zu Wasser entstehen.

Seit 1.11.2020 löst das Gebäudeenergiegesetz GEG die EnEV ab. Auch das GEG sagt in § 13 Dichtheit: „Ein Gebäude ist so zu errichten, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist.“

Die Prüfung der Luftdichtheit kann durch einem Drucktest erfolgen; dieser wird auch als „Blower Door Test“ bezeichnet und stellt eine Dichtheitsmessung dar.

Winddichtheit - das Tiny House von Außen sichern

Im Gegensatz zur Luftdichtheit bedeutet Winddichtheit, dass die Gebäudehülle gegen von außen eindringenden Wind geschützt ist.

Insbesondere muss eine Luftzirkulation innerhalb der Wärmedämmung vermieden werden, da diese die Dämmwirkung entscheidend vermindern würde. Schon gar nicht darf der Wind durch irgendwelche Ritzen oder Löcher von außen in das Gebäude eindringen.

Dies kann bei einer diffusionsgeschlossenen Bauweise durch eine luftundurchlässige Schicht außen vor der Dämmung oder durch eine luftundurchlässige Dämmung, bei einer diffusionsoffenen Bauweise mit einer möglichst luftdichten, aber dampfdurchlässigen Schicht erfolgen (z.B. eine Unterspannbahn, wobei die Dampfdurchlässigkeit hilft, Kondensationsschäden in der Dämmung vorzubeugen).

Winddichtheit und Dämmung

Die Wirkung aller Wärmedämmung beruht auf den Lufteinschlüssen im Dämm material (Zelluloseflocken, Kork, Woll-, Mineralfaser oder anderen Materialien):

Voraussetzung für die dämmende Wirkung dieser Lufteinschlüsse ist aber deren Schutz vor Luftbewegung. Deshalb ist bei der idealen Dämmkonstruktion der Dämmstoff allseitig abgeschlossen:

Ein Beispiel: Auch die wärmedämmende Wirkung eines Wollpullovers beruht auf unbewegten Lufteinschlüssen in den Fasern: Sobald ein kalter Wind weht, lässt die Dämmwirkung nach. Zieht man eine dünne Windjacke darüber, die selbst keine nennenswerte wärmende Funktion hat, ist die Wirkung wiederhergestellt.

Schall

Schalldämmung

Die Schalldämmung bezeichnet das Abwehren eindringender Schallwellen. Es stellt den Unterschied dar, ob ich aus dem Fenster blickend ein Auto nur sehe oder sehe und höre.

Über 2 Mechanismen kann Schalldämmung erzeugt werden: Masse und Entkoppelung.

Masse
Schall ist das Bewegen von Molekülen. Trifft Schall auf eine Wand, beginnen die Moleküle in der Luft die Moleküle in der Wand zu bewegen. Auf der anderen Seite der Wand bewegen die Moleküle der Wand wiederum die Müleküle der Luft. Dieser Schall gelangt dann in unser Ohr.

Je Massereicher die Wand ist, desto weniger Bewegung können die Molküle in der Luft in den Molekülen der Wand erzeugen. Je geringer die Molkülbewegung in der Wand, desto weniger Bewegung kann am anderen Ende an die Luftmoleküle weitergegeben werden.

Entkoppelung
Die Entkoppelung führt über einen Flaschenhalseffekt und Mediumwechsel zur Schalldämmung. Genutzt wird der Effekt oft in Subwoofern, die auf kleinen Gummi-Stelzen stehen.

Schallabsorbtion

Die Schallabsorption wird oft auch als Hallreduzierung bezeichnet. Die Absorption verhindert nur geringfügig, dass ein Geräusch erstmalig das Ohr erreicht. Vielmehr handelt es sich um das Brechen von Schallwellen, damit diese nicht im Raum „schwirren“ und dadurch eine unangenehme Nachhallzeit bilden.

In vielen Haushalten können Wohnzimmer und Badezimmer genutzt werden, um einen Kontrast in der Nachhallzeit zu erleben. Dafür geht man in das jeweilige Zimmer, schließt die Türe und klatscht in die Hände. Das Klatschgeräusch wird im Regefall im Badezimmer länger zu hören sein, als im Wohnzimmer. Dies ist die Nachhallzeit.

Zur Schallabsorption taugen besonders Oberflächenreiche Materialien. Aus diesem Grund werden in Tonstudios Schaumstoffe und Textilien gerne verwendet. Eine sehr anschauliche makroskopische Oberflächenrauheit findet man im Eierkarton.

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